Die Burg Windeck, eine eindrucksvolle Ruine im Rhein-Sieg-Kreis, thront majestätisch auf dem Schlossberg oberhalb von Altwindeck. Erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1174, hat die Höhenburg eine bewegte Geschichte hinter sich, die bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht. Im Laufe der Jahrhunderte war sie Schauplatz zahlreicher Konflikte und Belagerungen, insbesondere während des Dreißigjährigen Krieges, und diente als wichtiger Stützpunkt der Grafen von Berg. Heute sind die Überreste der Burg ein bedeutendes historisches Denkmal, das zahlreiche Besucher anzieht.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Burg Windeck wurde erstmals 1174 urkundlich erwähnt, doch ihre Ursprünge reichen wahrscheinlich bis ins 8. Jahrhundert zurück.
  • Sie war ein bedeutender Stützpunkt der Grafen von Berg und spielte eine zentrale Rolle in deren Machtentfaltung an der Sieg.
  • Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg mehrfach eingenommen und belagert, unter anderem von schwedischen Truppen und General Baudiss.
  • Die endgültige Zerstörung der Burg erfolgte durch schwedische und hessische Truppen, und heute ist sie nur noch eine Ruine.
  • Trotz ihres Verfalls ist die Burg Windeck ein wichtiges historisches Denkmal und zieht zahlreiche Besucher an.

Die Ursprünge der Burg Windeck

Frühe Erwähnungen und Bauzeit

Die Burg Windeck ist eine Ruine in Windeck im Rhein-Sieg-Kreis. Die Burgruine liegt auf dem Schlossberg oberhalb von Altwindeck. Die Höhenburg wurde als „castrum novum in windeke“ bereits 1174 erstmals urkundlich erwähnt, doch gilt es unter Archäologen als wahrscheinlich, dass sie älter ist, da Graf Heinrich Raspe III. sie um 1170 nach einer Zerstörung wieder neu aufbaute.

Die erste Zerstörung und Wiederaufbau

Noch schlimmer aber war das Schicksal der älteren Burg Windeck, von der man nicht einmal genau weiss, wo sie gestanden hat, so wenig Überreste sind von ihr erhalten geblieben. Die heutige Ruine ist nämlich nur der Überrest der jüngeren von zwei Burgen Windecks. Die Gründungszeit der alten Burg ist auf das Jahr 780 anzusetzen, während die neue nicht älter als 800 Jahre ist, also im Anfang des zwölften Jahrhunderts gebaut wurde.

Archäologische Funde und Erkenntnisse

Archäologische Funde und Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Burg Windeck eine bedeutende Rolle in der Region spielte. Besonders interessant sind die Überreste, die auf eine kontinuierliche Nutzung und mehrere Umbauten hinweisen. Diese Funde geben uns wertvolle Einblicke in die Bauweise und das Leben auf der Burg.

Die Herren von Windeck

Die Geschichte der Herren von Windeck ist eng mit der Burg Windeck verknüpft. Die Herren von Windeck waren Lehensleute der Grafen von Eberstein, später der Bischöfe von Straßburg, der Markgrafen von Baden, der Geroldsecker, der Lichtenberger, des Kloster Schwarzach und des Reiches.

Die Rolle der Burg im Dreißigjährigen Krieg

Einnahme durch General Baudiss

Im Jahr 1632 nahm General Baudiss die Burg Windeck ein. Diese Einnahme war Teil einer größeren militärischen Operation, die auch die Stadt Blankenberg umfasste. Die Burg wurde für fast vier Jahre von schwedischen Truppen besetzt.

Belagerung durch schwedische Truppen

Während der Besetzung durch die Schweden war die Burg Windeck ein wichtiger strategischer Punkt. Die schwedischen Truppen nutzten die Burg als Stützpunkt, um ihre militärischen Operationen in der Region zu koordinieren. Die Belagerung dauerte bis 1636, als die Burg schließlich übergeben wurde.

Übergabe an den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm

Im Jahr 1636 wurde die Burg Windeck gemäß einer in Worms abgeschlossenen Übereinkunft an den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm übergeben. Diese Übergabe markierte das Ende der schwedischen Besatzung und den Beginn einer neuen Ära für die Burg.

Die Zerstörung und der Verfall der Burg

Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg Windeck erneut von schwedischen und hessischen Truppen eingenommen. Die völlige Zerstörung der Burg war beschlossen. Die Angreifer begannen Ende Juni 1648 mit der Sprengung der Festung, die bis zum 5. Juli andauerte. Danach zogen die kaiserlichen Truppen unter dem Obristen Heinrich von Plettenberg ab.

Ein Schreiben des Richters und Rentmeisters von Windeck, Theodor Kamp, an seinen Lehnsherrn, den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm, gibt Kunde von der völligen Zerstörung der Burg. Kamp berichtete, dass an eine Wiederherstellung der Burg wegen des ungeheuren Kostenaufwandes gar nicht zu denken sei. Es sei außer der Kapelle und einiger Wirtschaftsgebäude nur noch Schutt und Ruinen übrig.

Das Ganze umgab eine achtzehn Meter hohe Mauer, von der aber heute nur noch ganz wenige Reste vorhanden sind. Auch der Turm ist bis auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe verfallen.

Heute sind von der einst stolzen Burg Windeck nur noch wenige Überreste zu sehen. Die Burg wurde um 1200 erbaut und ertrug aufgrund ihrer streitbaren Herren so manche Belagerung. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Burg durch einen Großbrand heimgesucht, der Ställe und Wohngebäude vernichtete. Reinhard von Windeck ließ die zerstörten Gebäude wieder errichten. Doch die endgültige Zerstörung im 17. Jahrhundert hinterließ nur noch Schutt und Ruinen. Es ist bedauerlich, dass diese Burg, die uns so viel aus alter Zeit zu sagen wüsste, so sehr der Zerstörung anheimgefallen ist.

Die Bedeutung der Burg Windeck im Herzogtum Berg

Stützpunkt der Grafen von Berg

Die Burg Windeck wurde im 12. Jahrhundert erbaut, um den Grafen von Berg einen strategischen Stützpunkt an der Sieg zu bieten. Sie war ein Symbol ihrer Machtentfaltung und hat vielen Angriffen standgehalten. Besonders im Jahre 1264, während der mörderischen Schlacht bei Dattenfeld auf dem Breitenfeld, zeigte sich ihre Bedeutung, als "man bis zum Knie im Blute watete".

Konflikte mit dem Erzbistum Köln

Seit dem Mittelalter war die Burg Windeck im Besitz der Herzöge von Berg und stark befestigt. Dies führte zu zahlreichen Konflikten mit dem Erzbistum Köln, das ebenfalls Ansprüche auf die Region erhob. Diese Auseinandersetzungen prägten die Geschichte der Burg und der umliegenden Gebiete maßgeblich.

Die Schlacht auf dem Breitenfelde

Die Schlacht auf dem Breitenfelde im Jahre 1264 war ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte der Burg Windeck. Die Grafen von Berg kämpften gegen den Grafen Conrad von Elverfeld, und die Burg spielte eine zentrale Rolle in diesem blutigen Konflikt. Die Schlacht ist ein Beispiel für die vielen militärischen Auseinandersetzungen, die die Bedeutung der Burg im Herzogtum Berg unterstreichen.

Sagen und Legenden rund um die Burg Windeck

Auf dieser Burg herrschte, wie die Sage berichtet, zu Anfang des zwölften Jahrhunderts ein Grafengeschlecht mit Namen "von Windeck". Der letzte Stammherr dieses Geschlechtes war ein Graf Konrad von Windeck, von dem folgende Sage überliefert ist:

Graf Konrad von Windeck soll ein mächtiger und gerechter Herrscher gewesen sein, der seine Untertanen mit Weisheit und Milde regierte. Doch eines Tages verschwand er spurlos, und die Burg verfiel in Trauer und Ungewissheit.

Im Mittelalter war die Burg Windeck auch ein Zentrum des Raubrittertums. Die Herren von Windeck nutzten ihre strategische Lage, um Reisende und Händler zu überfallen und zu plündern. Diese dunkle Zeit prägte das Bild der Burg als unheimlicher Ort voller Gefahren und Geheimnisse.

  • Überfälle auf Handelskarawanen
  • Plünderungen in den umliegenden Dörfern
  • Geheime Verstecke innerhalb der Burgmauern

Rund um die Burg Windeck ranken sich zahlreiche Mythen und Geschichten. Eine der bekanntesten Legenden erzählt von einem verborgenen Schatz, der tief unter den Ruinen der Burg vergraben sein soll. Viele Abenteurer haben versucht, diesen Schatz zu finden, doch keiner kehrte je zurück.

Ein weiterer Mythos berichtet von geisterhaften Erscheinungen, die in den Nächten um die Ruine schleichen. Es heißt, dass die Seelen derer, die einst auf der Burg lebten und starben, keine Ruhe finden und bis heute umherirren.

Die Architektur und Bauweise der Burg

Grundriss und Bauweise

Die Burganlage besitzt eine ovale Form und wird durch ein meterdickes, sehr hohes Rundbogenportal betreten, das das Wappen der Ebersteiner trägt. Der schmale Burgweg verbreitert sich in den unteren Burghof, wo früher Wirtschaftsgebäude standen. Eine steile Steintreppe führt in die Vorburg, den inneren oberen Burghof. Die Kernburg bestand aus einer vorderen und einer hinteren Burg, mit einem viereckigen Burgfried und einem Palas. Beide Palasbauten sind weitgehend zerstört, aber beeindruckende Mauerreste sind noch zu sehen.

Erhaltene Teile der Burg

Der östliche Bergfried (Wehrturm) ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst. Mit einer Mauerdicke von 2,5 bis 3 Metern ist er 27,6 Meter hoch und fast 10 Meter im Quadrat. Die Mauern des runden Bergfriedes haben eine Mächtigkeit von 10 Fuß. Sein Erdgeschoss bildete das Burgverlies.

Besondere architektonische Merkmale

Die Burg war mit einer starken, an einzelnen Stellen bis zu 60 Fuß hohen Ringmauer, dem sogenannten Zingel, umgeben. Diese Mauer wurde an den schwächeren Stellen mit Wehrtürmen verstärkt. Auf zwei unter dem Herrenbau liegenden Felsabsätzen befand sich der Burggarten und darunter die Wirtschaftsgebäude. Die Kemenaten, nach der Flussseite umgeben von einer halbrunden vorspringenden Terrasse, nahmen die westliche Seite des Burgstadels ein, während der Palas sich an der Südseite erstreckte. Der noch vorhandene gewaltige Bergfried im Osten bildete den Abschluss des Burghauses.

Fazit

Die Burg Windeck ist ein beeindruckendes Zeugnis der mittelalterlichen Geschichte und Architektur. Ihre wechselvolle Geschichte, geprägt von Zerstörung und Wiederaufbau, spiegelt die turbulenten Zeiten wider, in denen sie eine bedeutende Rolle spielte. Von den Grafen von Berg bis hin zu den Herzögen von Berg, die Burg war stets ein wichtiger strategischer Punkt. Heute steht sie als Ruine auf dem Schlossberg und erinnert an vergangene Zeiten, während sie gleichzeitig ein beliebtes Ausflugsziel für Geschichtsinteressierte und Wanderer ist. Die Burg Windeck bleibt ein faszinierendes Kapitel der deutschen Geschichte, das es zu bewahren und zu erkunden gilt.

Häufig gestellte Fragen

Wann wurde die Burg Windeck erstmals urkundlich erwähnt?

Die Burg Windeck wurde erstmals 1174 als „castrum novum in windeke“ urkundlich erwähnt.

Welche Rolle spielte die Burg Windeck im Dreißigjährigen Krieg?

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg Windeck 1632 von General Baudiss eingenommen und war fast vier Jahre lang von schwedischen Truppen besetzt, bevor sie 1636 an den Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm übergeben wurde.

Wer waren die Herren von Windeck?

Die Herren von Windeck waren erstmals 1212 urkundlich erwähnt und spielten eine bedeutende Rolle im Mittelalter als einflussreiche Adelsfamilie.

Was geschah mit der Burg Windeck nach der zweiten Einnahme durch Schweden und Hessen?

Nach der zweiten Einnahme durch Schweden und Hessen wurde die Burg endgültig zerstört und ist seither eine Ruine.

Welche archäologischen Funde wurden bei der Burg Windeck gemacht?

Archäologische Funde bei der Burg Windeck haben zahlreiche Erkenntnisse über die Bauzeit und die Nutzung der Burg im Mittelalter geliefert.

Wie ist der heutige Zustand der Burg Windeck?

Heute ist die Burg Windeck eine Ruine, von der Teile des Bergfrieds, der Treppenturm, die Außenmauer und die Mauer des Rittersaals erhalten sind.